Ein Gedanke muss nicht für die Ewigkeit Gültigkeit besitzen, darum leihe ich mir die Frechheit und behaupte… Descartes Worte „Ich denke, also bin ich“, waren ein großer Schritt für die damalige Zeit aber ein kleiner Schritt für die Menschheit!
Das Potenzial der Wahrnehmung, das Erleben des Seins nur auf die Kapazitäten des Denkvermögens zu reduzieren ist nur ein Spiegel des Denkvermögens der damaligen Zeit. Nur so am Rande, mit diesem „bahnbrechendem Satz“ hat der werte Kollege den damaligen Zeitgeist auf den Kopf gestellt. Bei dem Stock, den man damals im Allerwertesten trug, war das auch zwingend notwendig. Es ist dem guten Reen auch kein Vorwurf zu machen, kaum fing der Mensch an Gedanken zu pflegen, die aus den Grenzen des erlaubten Denkbaren verließen, entdeckte er die Grenzenlosigkeit seiner Gedankenwelt. Gedanken-Konstrukte, die in ihrer Unendlichkeit einen Gedankenturm zu Babel bilden, die einen bis hin zu den Göttern führen können. Ein Universum voller Zauberwürfel aus Ideen.
Das flasht im Kopf, keine Frage.
Aus den luziden Tagträumen der Gedanken berechneten wir Formeln und fertigten einen Kompass, der uns zu neuen Horizonten führte. Von deren Ufern wir wieder zu neuen Horizonten durchstießen. Von einem Neuland ins nächstneuere, immer wieder, immer weiter, immer höher, immer schneller, bis der Gedanke uns so vertraut vorkam das wir uns imstande sahen die gesamte Entstehung des Universums mitsamt aller beinhalteter Fragen und der leicht zu merkenden Chronik von 14 Mrd. Jahren zu erdenken und zu erklären. Klingt logisch!
Wenn das Fundament des Erdachten immer dieselbe bleibt, infiziert sich der Samen und die Krankheit wuchert auf den ganzen Körper. „Wahrheiten“, die einen Ewigkeitsanspruch haben unterliegen einem Fluch. Wenn die Augen der Menschen dogmatisch auf nur „Eine Wahrheit“ gerichtet sind, versteinert sich das ganze Konstrukt dieser „Wahrheit“ gleich als würden die Augen der Medusa sie anstarren. Aus den bunten Blüten der neuen Gedankenwelt wird eine Steinwüste der wenigen Fragen und ewig gleichen Antworten. Gräbstätten von wissenschaftlichen Missgeburten wie dem „Piltdown-Menschen“.Mit Lobotomie und dem Deckmantel der Unfehlbarkeit, die stets der neuesten Mode des Zeitgeists angepasst ist, kann man die hässliche Fratze dieser „Wahrheit“ eine Zeit lang kaschieren. Da es zum Glück immer wieder ein paar unverbesserliche gibt und geben wird, die zu gern unter Röcke schauen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Leben jemand hervorbringt der den Magen hat, dieser alten, hässlichen Schachtel etwas Licht in die Gegenden zu bringen, in denen von der Natur der Sache her nie die Sonne scheint.
Nur weil die Fähigkeit zu simulieren (Fantasie, Denkvermögen) grenzenlos ist, bedeutet es nicht, dass es das ganze Spektrum des Seins umfasst. Schmetterlinge in Bauch z.B. lassen sich vorzüglich durch die Logik erklären. Wenn wir das Gehirn bis hin zu den Genitalien ausweiten, gewinnt der Spruch „Er denkt nur mit dem Schwanz“ eine ganz andere Bedeutung und wahrscheinlich konnte Descartes jeder seiner Erektionen im Beisein der Vernunft und Aufklärung erleben, vielleicht kommt ja von ihm der Spruch
„und, wie war ich?“
Wenn wir alles durch den Prozess der Gedanken filtern, müssten wir ja fast auf jeden dahergelaufenen Trick reinfallen, was wir in den meisten Fällen auch leider tun.
Ich halte den Spruch von Rene Descartes, ob mit oder ohne Absicht, für einen Trickbetrug, ein Klassischer Bauernnepp. Wenn man sich einmal auf den Teufelskreis einlässt, sich mit allen Gedanken, die im Gehirnradio FM umherschwirren zu identifizieren, na dann Gute Nacht. Kein Wunder, das wir vor Scham erröten und nichts mit uns selbst zu tun haben wollen. Es wird nicht lange dauern und dieser Gedankengang wird ein Psychiater brauchen, der sich um die Angelegenheit kümmert. Siehe da, Sigmund Freud ist gleich um die Ecke und er hat auch seinen Neffen mitgebracht. Der kümmert sich um ein angenehmes Ambiente, in dem das Radio auf die Eine Frequenz gestimmt wird, dann ist auch endlich Ruhe im Kopp!
Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gedanken, er erfährt sich durch ein Kaleidoskop an Wahrnehmung mit verschiedensten Antennen, die er zur Verfügung hat. Hätte der werte Kollege damals Hobbies wie Bungee-Jumping oder Downhill gepflegt oder hätte er den Wunsch gehabt mit Delphinen, Löwen, Bären oder Wölfen zu kommunizieren, bezweifele ich Stark, dass er den Spruch trotzdem gekickt hätte. Das Wort „bin“ ist nur ein Schnappschuss des Wortes „Sein“ ist. Du bist zwar, aber nur in diesem Moment. der wieder schon vorbei ist. Das Wort „Ich bin“ ist ein starker Ausdruck und es erfordert volle Gegenwärtigkeit, um die Kraft des Moments aufnehmen zu können. Verharre aber nicht zu lange in deinem „bin“ sonst braucht es noch einen Namen, lass es einfließen in den Fluss des Seins. Bitte bleib nicht so wie du bist, bleib in Bewegung, gedeihe!
„Sei wie Wasser“, sagte ein weiser Mann, der den Spruch von mir geklaut hat!
Verharre nicht zu sehr in deinen Gedanken, sonst denkst du noch das ich denken würde das du denkst das ich Gedanken habe, die die du so nicht denkst. was denkt der sich dabei und vor allem was denkt er dann von mir? Und was ist, wenn er alles schon weiß und wusste das ich weiß das er es wusste?
Kann man sich nicht ausdenken, oder doch?
PREMIUM PARANOIA!
In diesem Sinne Peace und Pussies für Alle!!!